Sozialpolitik und fortschrittliche Regierungen.Der Wahlsieg von Hugo Chávez in Venezuela lieferte in den spáten 1990er Jahren den Anstof zu einer Reihe von Transformationsprozessen in Lateinamerika, die die politische Land-Karte der Region auf bedeutsame Weise verándern sollten. Trotz aller Unterschiede ist diesen Prozessen doch gemein, dass es sich um Antworten auf die Neoliberalisierung Lateinamerikas und deren Auswirkungen auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen handelte; und dass diese Antworten aus dem wachsenden Widerstand und den Kámpfen der sozialen und popularen Bewegungen hervorgingen. Erste Analysen der Entwicklung verwiesen auf eine politische Verschiebung in der Region, die das breite Spektrum von linken bis zu Mitte-Links-Positionen abdeckt. Diese Charakterisierung ergab sich aus einer Analyse von Diskursen und konkreter Regierungspolitik, aber auch aus der Betrachtung der geopolitischen Auswirkungen des Wandels auf die imperialistische Macht der USA in der Region, der Forderung nach nationaler Souveránitát und das vehemente Eintreten einiger Regierungen fúr eine alternative Integration.